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Achtung! Die folgenden chemischen Experimente erfordern die in der Chemie üblichen Vorsichtsmassnahmen, Erfahrungen, Fertigkeiten und Kenntnisse zB zur Entsorgung der Reststoffe.
Für Gruppen kann ich die Wunder in der Umweltstation Iffens vorführen, dazu Termin und Honorar vereinbaren.
Eine Vorführung in Schulen oder Nationalparkhäusern ist ggf. auch möglich.

Einige Wattwunder sind bei youtube zu sehen. Radion Weser TV hat sie aufgezeichnet und wird monatlich eines in der Sendung Blick ins Sendegebiet zeigen
Wolfgangs Wattwunder Teil 1, Wikingerblut ---- Teil 2, Seeopfer-Seelen
Teil 3 , Ebbe und Flut ---- Teil 4 , Tee und Kaffee
Aus der Kreiszeitung Wesermarsch vom 15.8.2012:

Blubberblasen und Farbschauspiele

Wolfgang Meiners präsentiert staunenden Besuchern die zehn Wattwunder

IFFENS. Zahlreiche Besucher, darunter auch Kinder, der Umweltstation Iffens tauchten jetzt in die mystische Welt der zehn Wattwunder ein. Dr. Wolfgang Meiners, Leiter der Einrichtung und Chemiker, erweckte die mächtigen Energien in Watt, Schlick und Salzwasser eindrucksvoll zum Leben.
Hinter jedem Wattwunder verbirgt sich ein chemischer Versuch, den Dr. Wolfgang Meiners mit fantasievollen Erklärungen ausschmückte. So konnte man beim "Gruß aus der Unterwelt" den vom Schlick ausgehenden Höllengestank wahrnehmen. Beim Experiment "Muscheln mit Wasser" konnten die Gäste die Wärmeentwicklung erfühlen.
Die Farbenlehre wurde im Versuch "Grünes Leben" visuell veranschaulicht. Wohingegen bei dem Experiment "Flutschaum" die sich entwickelten Blasen weit über den Rand einer Schüssel waberten. Diese kleinen Bläschen konnte der Chemiker mit einem Brenner sogar zu kleinen Explosionen bringen.
Sinne und Fantasie angeregt
Alle zehn Wattwunder sprachen die Sinne und regten die Fantasie der Besucher an. Am Schluss erklärte der Gastgeber, was hinter den kleinen Experimenten steckt: Chemie - einfach erklärt. Insgesamt war es für alle Zuschauer eine beeindruckende Darstellung, die eine neue Sichtweise auf das Wattenmeer und dessen kleine Wunder eröffnet. (kzw)

Die Zehn WattWunder

Vorgestellt am 10. August 2012 von Wolfgang Meiners

Diese mysteriösen Wattwunder waren lange in Vergessenheit geraten.
In der Umweltstation Iffens haben wir sie wiederentdeckt und stellen sie gerne der Öffentlichkeit vor. Wir haben verblüffenden Phänomene aus dem Watt erforscht und alle Wattwunder haben ihre Schrecken verloren.
Wirklich???
Alle Zehn Wattwunder werden mit originalem Schlickwatt, Seewasser und Salzpflanzen aus dem Watt vor Butjadingen gezeigt.
Wir werden die Naturwissenschaft der stofflichen Welt, also einfache Chemie erleben. Neugierige Gäste bekommen einen Lösungsbogen, auf dem sie nach jedem Experiment die wirkliche chemische Reaktion erraten können. Am Schluss decken wir die geheimen Karten auf, es gibt die Auflösung, - wat Wunder !!

1. Explosiver Schaum aus einem Kilo Watt

Dazu gibt es einen älteren pdf - file !

Ein Kilo Watt wird auf zwei Schüsseln verteilt. Eine Schüssel bleibt trocken, dort ist Ebbe.
In der anderen machen wir Flut. Im Gezeitenstrom ist das Seewasser immer in Bewegung, wir können die enorme Energie des Flutstromes kaum erahnen. In diesem Experiment werden wir einen Teil dieser Energie sichtbar machen. Wir stoppen die Bewegung des Gezeitenstromes, in der Flut-Schüssel ist Ruhe. Zunächst jedenfalls. Bald entwickeln sich verblüffende Energien.
Wir werden an den Schwarm von Frank Schätzing erinnert. Es blubbert, wogt und dampft.
Konfrontieren wir den Schaum mit einem Propangasbrenner gibt es gelegentlich sogar kleine Explosionen.
Gleißendes Licht zeigt die mysteriöse Energie

2. Das Blut der Wikinger

Um 800 n Chr beherrschte ein kriegerisches Volk die Nordsee. Wikinger waren gute Seefahrer und ein Schrecken aller Küstensiedler. Einige Jahre lang ist viel Blut geflossen und hat das Watt durchtränkt. Mit einem einfachen Reagens machen wir das Blut sichtbar. Für den eindeutigen Nachweis von Blut nutzen wir Alkohol, denn Blut löst sich in Alkohol bekanntlich viel besser als in Wasser.

3. Höllengestank und geheime Botschaften

Watt hat direkten Kontakt zur Unterwelt. Dass es in der Hölle stinkt ist uns schon plausibel. Es wird auch ein Messgerät für den Höllengeruch vorgeführt. Aber dass die Unterwelt uns geheime Botschaften übermittelt ist den wenigsten bekannt. Welche Botschaft wird heute unsere Gemüter erschüttern ?

Das Textblatt auf dem Bild zeigte zu Beginn keinerlei Anzeichen einer Schrift.
Sie ist dann in etwa 5 Minuten entstanden.

4. Muscheln machen eine Gasflut

Muscheln haben die Tide verinnerlicht. Das Seewasser kommt und geht, steigt und fällt.
In alten Berichten wird stets von einer Wasserflut gesprochen. Es wird also ausdrücklich betont, dass das Wasser für den Menschen das Gefählliche einer Sturmflut war. Weil aber Muscheln auch mit Luft leben müssen haben sie das Prinzip der Wasserflut auch auf Gase übertragen. Muscheln werden transformiert und die steigende Gasflut erkennen wir am Verlöschen von Kerzenlicht. Dazu nutzen wir den legendären Kippschen Apparat.

5. Muscheln verwandeln das Wasser

Muscheln können die Energie des Wassers freisetzen. Dazu bringen wir sie zunächst auf Weißglut und wenn sie abgekühlt sind mischen wir das Muschelpulver mit Seewasser zusammen. Eine enorme Hitze wird dem Wasser entzogen, sogar Plastik beginnt zu schmelzen. Mit diesem Wasser kann nun Mörtel gemischt werden. Die Backsteinwände werden damit besonders wasserfest.

6. Die Glut der Sonne im Schlick

Mit einem Gasbrenner können wir auf der Oberfläche von Schlick ein Abbild der gelben Sonne hervorzaubern. Der schön strahlende Stern glüht auch noch nach dem Erkalten. Ein helles Rot bleibt bestehen und erinnert an unseren energiespenden Zentralstern. Nachts scheint die Sonne nicht und in der Regel ist das Glühen dann auch nicht zu erkennen.

7. WattWunder für den Genuss

Die Friesen sind eifrige Teetrinker, aber auch der Kaffee hat hier seine Liebhaber. Der Grund ist das heimische Tee und Kaffeevorkommen an der Küste. Kaffee schwimmt auf dem Seewasser und sammelt sich in flachen kleinen Buchten. Er trocknet in der Sonne und muss nur abgehoben werden. Tee wird angeschwemmt und mit Fangzäunen gesammelt. Hier trocknet der Tee. Er wird geerntet und dann per Hand gebrochen. Die kräftige Farbe ist bekannt für die regionalen Tees und kontrastieren ideal mit der zugefügten Sahne.
Auch der Zucker birgt interessante Wundergeschichten. Eine kleine Bildserie zeigt den Zuckertagebau in Kuba und den Hafenumschlag der Zuckerbrocken in Wlhelmshaven. Die Zuckerschleifereien in Jever und Zetel sind berühmt für ihren gleichmässigen Kandis der sich wunderbar in die Teetasse einfügt und beim Übergiessen mit dem heissen Tee melodiös knistert.
Wenig bekannt ist die enorme Lichtenergie im Zucker, die können wir leicht vorführen.
Tee und Kaffee werden traditionell mit einem kleinen Körnchen Salz getrunken, dadurch verstärkt sich der Geschmack nach See und Frische.

8. Inneres Leuchten

Die äußere Schönheit der Salzwelt spiegelt sich in dem inneren Leuchten mancher Lebensformen hinter dem Seedeich. So haben einige Pflanzen dieses geheimnisvolle Leuchten in verschiedenen Farben und verschiedener Intensität.
Herausragend ist der Wermut, eine alte starke Heilpflanze die auch von den Seevögeln gerne angewendet wird.
Der Wermut entwickelt im Federkleid eine wärmende Energie.

Den Zusammenhang mit der Medizin sehen wir deutlich durch einen Kastanienzweig, der dem Aesculap-Stab der Apotheken den Namen gegeben hat.

9. Quellerexplosion

Queller ist eine extrem starke Pionierpflanze, er muss im blanken Watt dem Tidestrom widerstehen. Nun hat er die Sonne pur - ohne Konkurrenz - und hat deswegen tatsächlich auch in seinen prallen Stängeln sehr viel Energie gespeichert. Das können wir mit einer beeindruckenden Stichflamme sichtbar machen.

10. Dem Salzwasser die Lebensenergie entziehen

Wird dem Salzwasser Energie entzogen, z.B. dadurch, dass wir eine Lampe zum Leuchten bringen, so verändert sich das biologische Bild erheblich. Die belebte grüne Welt wird geschwächt und wenn Grün verschwindet kommt entsprechend den Gesetzen der Physik die Farbe Magenta zum Vorschein.
Auf dem Foto ist eine Abbildung der Farbmischungen und das Grün - Magenta- Paar ist gut zu erkennen.
Zugleich entwickelt sich ein leichter Schwimmbad - Geruch. Auch im Schwimmbad sollen Keime und die unerwünschte Biologie abgetötet werden.

11. Ein fast unmöglicher Zufall

An vielen Stellen an der Küste grenzt das Schlickwatt an Sandwatt. Fällt nun auf solch eine Grenze der Speiballen einer Möwe, so ist das ein Zufall, der aber nicht so unwahrscheinlich ist. Mehr zufällig ist, dass nun ein Seemann des Weges daher kommt und ihm der Schnaps nicht mehr schmeckt. Gießt er den Fusel über den Ballen auf der Grenze zwischen Sand- und Schlickwatt so kann die Mischung sich entzünden. Das ist zum Beispiel mit einer leeren Schnapsflasche möglich, die zufällig neben dem nassen Speiballen liegt. Das ist zwar etwas wahrscheinlicher als ein Lottegewinn, aber was dann geschieht ist doch sehr verwunderlich:
Schwarze Schlangen wachsen aus dem Boden und winden sich in die Seeluft.
Das ist ein mysteriöses Schauspiel, das diese vielen Zufälle braucht.

12. Der lebendige Sandstrand

Sand und Schlick bestimmen den Urlaubswert eine Nordseestrandes. Zumeist haben wir entweder Sand oder Schlick und dann ist auch Ruhe am Strand. Wird jedoch Sand dorthingebrach, wo eigendlich Schlick sein sollte, dann gefällt das dem Salzwasser überhaupt nicht. Wir zeigen, wie ein Sandstrand in Bewegung kommt, wenn Salzwasser darüber spritzt.

13. Die braunen Würmer

Seit der Verwendung von Kupfernägeln hat sich an der Küste eine ganz neuze Art von Würmern entwickelt. Aus dem Haushalt kennen wir Hexacyanoferrat als Stabilisator für Salz. Dieses hält auch im Seewasser das Salz ständig in Lösung. Ballt sich nun irgendwo etwas Kupfer aus den Bootsnägeln zusammen, so ist dies die Keimzelle für die bekannten und weit verbreiteten braunen Würmer.

Hinter den Wattwundern verbergen sich einfache chemische Reaktionen.
Viele der Stoffe und Reaktionen kennen wir aus unserem Alltag - zumeist in anderem Zusammenhang.

Wenn das Wetter gut ist werden zuerst im Freien vorgeführt:
- Flutschaum,
- Brandmuschel mit Wasser
- Quellerexplosion
Zu diesen dreien folgt dann die Erklärung, je nach Vorkenntnissen sehr einfach
oder auch mit Bezug auf den Schul-Lehrplan.

Am Schluss wird in einem dunklen Raum (unser Backhaus) die Sache mit dem inneren Leuchten und dem Zuckerlicht gezeigt.


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