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Warum heißt das Watt Watt ?


Alle kennen James Watt, mindesten wenn sie an dem Elektrogerät ablesen wie viel Watt es gebraucht.
Aber James Watt hat so mehr zufällig eine beachtliche Entdeckung gemacht, die auch nach ihm benannt wurde. Die Sache ist den Physikern wohl ein wenig peinlich, deswegen erzählen sie nicht gerne davon. Aber wir haben in der Umweltstation alte Dokumente gefunden, die die wirkliche Geschichte offenbart.

Am Anfang stand für uns natürlich die Frage warum der Engländer überhaupt nach Butjadingen gekommen ist. Das Rätsel war schnell gelöst: 1712 ist das Segelschiff "Teddy" von London nach Bremen unterwegs. Der starke Ostwind verzögert die Fahrt so sehr, dass an Bord nichts mehr zu essen war. So beschloss man sich am 14. Februar auf der Höhe "Hohe Weg" in der Wesermündung die Fahrt für ein vernünftiges Mittagessen zu unterbrechen. An Land befand sich ein kleiner Landgasthof, der damals von der flotten Gesche geführt wurde.
Die Seeleute ließen es sich wohl ergehen, besonders der Kapitän Edward, der ein Auge auf Gesche geworfen hatte. Das Auge blieb da, der Kapitän auch. In wenigen Jahren wurde die Familie und der Kontakt nach England grösser.
Englische Vornamen hielten Einzug in Butjadingen : Fanny, Teddy, John, .

Viele Engländer kamen auf dem Seeweg im Landhaus vorbei, das sie nach ihrem Edward mit Spitznamen Teddy nun Tettens nannten. Der Ort ist auf den alten britischen Landkarten erstaunlich groß eingezeichnet obwohl er sehr viel kleiner blieb als die wirklich bedeutenden Seehäfen Atens und Langwarden.

Einer der Besucher in Tettens war 1720 der Brite James Watt.
Er wollte sich im Juni in der gesunden Seeluft erholen und machte einige ausgedehnte Spaziergänge an der Küste. Interessiert beobachtete er das "Grauland" wenn das Wasser weg war. Seine Begeisterung über das Grauland ist in seinen Reisenotizen erhalten. Er verblüffte damit andere Mitmenschen, denn bisher interessierte das Grauland nicht, man konnte dort weder mit dem Schiff fahren noch bei dem fehlenden Wasser Fische fangen auch konnten die Oldenburger Grafen dort keinen Pachtzins eintreiben. So wurde das Grauland gleichsam nicht wahrgenommen. Das änderte sich mit James Watt, der viel von seinen Entdeckung herumerzählte.

Im Volksmund entstand der Begriff Watt für Grauland, denn Watt klingt einfach besser. James Watt war von Beruf Physiker und die Energie der Tideströme beflügelten seinen Erfindergeist mehr als die Liebe zum Watt. Er hat allerdings viele der damaligen Mitbürger mit seiner Wattbegeisterung angesteckt, so dass sich einige im Watt eine kleine Siedlung gebaut haben. Sogar eine kleine Kirche ist dort entstanden. Das Leben im Watt war nicht leicht, aber man hatte immer Fisch zu essen und genoss bescheidenen Wohlstand.
Unklar ist, wann genau der Name Wattens für dieses Dörfchen entstand. In den ersten urkundlichen Erwähnungen taucht bereit die plattdeutsche Schreibweise Waddens auf.

Eines Tages, wohl um 1730 herum, erbte der Handwerker Marcellius ein Anwesen in Wattens. Marcellius hatte ein Problem, er mochte keinen Fisch. Er grübelte oft darüber nach, wie er die Wohnung in Waddens los werden und ein Platz auf dem Festland besiedeln könnte.
Man sagte ihm, er solle die Kirche im Dorf lassen, was soviel bedeutet er solle seine Träumereien beerdigen und wie alle anderen auch den Alltag genießen. Er verstand das Sprichwort falsch und so nahm er es sprichwörtlich. Er begann jeden Tag einen Stein der Wattkirche auf das Festland zu bringen. Dort schichtete er sie geschickt aber leider schlecht sortiert wieder auf. So wanderte Stein für Stein die Kirche 3 km nach Süden auf das Festland Butjadingen. Diese beachtliche Leistung wurde gewürdigt indem die Kirche heute noch Marcellius-Kirche genannt wird.

Irgendwann vermissten die Waddenser ihre Kirche und beschlossen die Kirche wieder ins Dorf zu holen oder mindestens das Dorf wieder zur Kirche zu bringen. Letzteres geschah dann 1737.

Während des Umzugs war schlechtes Wetter und viel Nebel. Der Pastor ging als Erster und weil er die Kirche nicht finden konnte wurde dort die Glocke geläutet. Der Lärm war so laut, dass der Pastor meinte er stünde direkt neben der Kirche und errichtete dort wo er stand seine neue Pastorei. Um ihn herum siedelten dann alle Anderen. Als es nach fünf Tagen mal wieder klare Sicht war merkten sie, das sie das Dorf etwa 600 Meter zu weit östlich errichtet haben. Der Westwind hatte den Schall der Glocke nach Osten getragen.

Und so ist auch heute noch die Kirche abseits vom Dorfzentrum. Auch die Steine wurden nicht nachsortiert und so sehen die Wände noch heute recht flickwerkig aus.

Zur Würdigung des Watt - Entdeckers James Watt wird in Waddenser Siel am 1.4.2016 eine Gedenktafel enthüllt. Es gibt Wermutschnaps und frisch gefangene Fischstäbchen.
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