Übersicht:
| 1. Organodomino | 2. Naturidentisch |
| 3. Reaktionspfeile | 4. Tierversuche |
| 6. Trennungsgang mit Lochkarten | 7. Das Gaststättenschild |
| 8. Die Trennungsgangwürfel | 9. das Sicherheitsfrühstücksbrett |
Schon während der Studienzeit ist mir die nervige Nomenklatur der Organischen Chemie recht schwer gefallen. Ich habe dann die Sache zweidimensional mit Dominokärtchen gemacht, zumindest für den ersten Anfang ist das ein recht einfaches Spiel.
Die Kärtchen hatte ich zunächst als Postkartenfotos vervielfältigt und bis 1978 zur Ausbildung der Studenten verwendet. Die Fachschaft hat auch einige angeboten.
1984 ist dann das "Organodomino" im Lehrerservice der Umweltverbände abgedruckt gewesen.
Ich selbst nutze die Kärtchen mit einigem Erfolg bei der Ausbildung der Berufsfeuerwehr und bei Kursen für ChemiefacharbeiterInnen oder Chemie-MeisterInnen.
Dazu hat mir die Lehrwerkstatt eines Kunststoffverarbeitenden Betriebes schöne Kärtchen aus Polyester gemacht.
Diese Kopie der Dominosteinchen ist nicht so optimal, wer hat Lust die quadratischen Steinchen mit EDV zu zeichnen und mir als jpg-file zuzuspielen?
Wer mehr über die Moleküle und deren richtiger Struktur wissen möchte, sollte natürlich die räumlichen Modelle mit Steckteilen verwenden.
Hier also eine Variante der Spielregeln für das Organodomino:
Jede MitspielerIn erhält gleich viele der gemischten Karten. Es müssen nicht alle Karten verteilt werden, oder von einigen Sorten können mehrere kopiert werden. Damit ist der Schwierigkeitsgrad schon zu bestimmen. Jemand beginnt und legt eine Karte frei aus, und nennt den Namen dieser Verbindung. Die freien Striche sind immer als Wasserstoff zu verstehen.
Die folgenden SpielerInnen legen, wenn sie können, passende Karten so an, daß die Bindungsstriche immer passen. (d.h. vollständige Doppel- und Dreifachbindungen. )
Dabei müssen logische und stabile organische Verbindungen entstehen, deren Name von derjenigen Person genannt werden muß, die anlegt. (oder von der folgenden Person).
Nennt nun eine MitspielerIn den Namen falsch, so darf sie/er nicht anlegen, setzt also einmal aus.
Die Elementsymbole dürfen beliebig auf dem Kopf stehen.
Wenn 12 Kärtchen eine Verbindung bilden, oder wenn niemand einen Namen zur ausgelegten Kombination weiß, darf eine neue Verbindung begonnen werden.
Wer zuerst alle seine Karten abgelegt hat hat gewonnen.
Als Variante könne auch die Kärtchen aufgedeckt und angelegt werden, oder zu der Verbindung kann ein Syntheseweg vorgeschlagen werden.
Reaktionmechanismen der Substitution sind bennenbar, oder auch der Abbau der Moleküls (also Kärtchen wegnehmen) ist spannend.
Chemische Eigenschaften der Verbindungen können abgeschätzt werden, oder das Bruchmuster bei der massenselektiven Detektion kann genannt werden.
Kondensierte Aromaten sind nicht dabei, auch sind weitere Spezialitäten möglich,-aber nicht so sehr für AnfängerInnen.
Mogeln ist mal wieder erlaubt, wenn es niemand merkt.
Naja, lasst Euch was einfallen und schreibt die Erfahrungen mit dem Organodomino.
Viel Spaß
Jedermann weiß, daß die Chemie, insbesondere die organische Chemie, in der vergangenen Hälfte dieses Jahrhunderts einen ungeahnten Aufschwung genommen hat.Dr. Paul Krische schrieb 1917, die "fetten Wiesen" dieses Faches seien abgegrast, trotzdem wurden weitere Wiesen von nicht minderem Fettgehalt entdeckt, aber diese Wiesen werden noch immer mit dem gleichen terminologischen Werkzeug bearbeitet wie vor 50 Jahren.
Noch immer wird die gewaltige Vielzahl der in rastlosem Forschungseifer gefundenen und erhellten Reaktionstyen mit dem gleichen, schon von seiner Gestalt her dürr erscheinenden Reaktionspfeil gekennzeichnet, mit dem bereits Liebig und Wöhler operierten.
Nun hat endlich einer der zeitgenössischen Giganten der Chemie den Stein ins Rollen gebracht. Sein häufig verwendeter Reaktionshaken (2) bezeichnet nicht nur den Übergang eines einzelnen Elektrons, sondern beflügelt in erstaunlichem Maße die Phantasie vieler freier Forscher.
So könnte man den Übergang eines Elektrons bei gleichzeitiger Umkehr der sterischen Struktur (Walden-Umkehr) durch (3) bezeichnen..
Handelt es sich um besonders schnell verlaufende Reaktionen, schlagen wir Symbol (4) vor, während gefährliche Reaktionen durch (5) gekennzeichne werden.
Ist beides der Fall, so ergibt sich in schöner Folgerichtigkeit daß Zeichen (6). Mehrstufige Reaktionen werden durch (7) angezeigt,
unübersichtliche durch (8) unmögliche durch (9) und gehemmte durch das Symbol (10).
Wer an dieser Stelle glauben sollte, die Möglichkeiten zur Darstellung seien erschöpft, der sei eines Besseren belehrt. Reaktionen mit ungeklärtem Verlauf werden mit (11 ) angezeigt, und entziehen sich die Reaktionsprodukte hartnäckig der Aufklärung, so wird man (12) verwenden.
Die ganze Schönheit und Leistungsfähigkeit dieser Methode offenbart sich jedoch erst durch die unendliche Vielfalt der möglichen Kombinationen, wie bereits bei (6) angedeutet wurde.
Beispielsweise wird (13) eine schnelle gefährliche, über mehrere Stufen verlaufende Reaktion kennzeichnen, in deren unübersichtlichem Verlauf bei gleichzeitiger Walden-Umkehr ein Elektron seinen Platz wechselt, ohne daß diese Reaktion möglich wäre.
PS: Es ist nicht nötig auf eine Abstimung dieser neuen Schreibweisen mit den Lehrplänen zu warten, weil es schon immer eine besondere Ehre war, fortschrittlich und seiner Zeit voraus zu sein.
Fachschaft Chemie, Freiburg 1967
Diese Zeichnung hat uns Conny Heller gemacht,

Lebensmittel werden mit chemischen Zusatzstoffen versetzt
Dazu gibt es in Gaststätten die Vorschrift diese Stoffe zu
Nummerieren und ein Schild mit der Bedeutung der Nummern
auszuhängen.
Wir haben das Schild verbraucherbezogener gestaltet, so
weiss der Gast gleich, welche Chemikalien er mit
dem Essen einnehmen muss.
Hier folgt das Originalschild und dann unsere
Variante:
|
![]() |