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Wolfgang Meiners Iffens

Chemie und Watt - Theorie und Kommentare

Einleitung
Dieser Abschnitt zur Theorie des Projektes ist nötig, weil sich Chemie im Watt nicht selbst erklärt. Weder die Chemie als Lehrfach noch die bisherige Öffentlichkeitsarbeit im Wattenmeer hat die Stoffkunde im Watt so dargestellt, dass sich dieses Kapitel ersparen ließe.

Teil 1
Zunächst soll eine kurze Analyse zu einigen pädagogischen Rahmenbedingen erfolgen, in die dieses Projekt hineinarbeitet.

Teil 2
Dann ist eine Standortbestimmung des Projektes in der klassischen Chemiedidaktik erforderlich.

Teil 3
Aufbau und Methodik der Arbeitsunterlagen werden beschrieben.

Teil 4
Erfahrungen mit dem Projekt in der Schule und im "Küstenalltag" werden berichtet.


Teil 1
Analyse der Rahmenbedingungen

Mit dem Mut zur Lücke aber mit der Erfahrung, dass es ohne diese Erläuterungen viele Missverständnisse gibt, haben wir einige Rahmenbedingungen diskutiert:

1.1. Zielgruppen
1.2. Themenumfang
1.3. Methodik
1.4. Instrumentarien
1.5. Startbedingungen und -situation

1.1. Zielgruppen
Auswahl der Themenkreise und die Gestaltung der Fragestellungen soll für möglichst viele Interessen und Bildungsgruppen geeignet sein.
Die möglichen Nutzergruppen lassen sich zum Beispiel so aufgliedern:
Familien mit Kindern am Strand
Jugendliche bei Freizeiten an der Küste
SchülerInnen
Berufsausbildung zu Berufen an Küste und See
PädagogInnen in der Fort- und Ausbildung
Mitglieder der Umweltverbände
TeilnehmerInnen bestehender Kurse und Veranstaltungen
Watt- und FrendenführerInnen
StudentInnen an Hochschulen
UrlauberInnen
Einheimische KüstenbewohnerInnne
regionale EntscheidungsträgerInnen
andere

Alle oder einige Versuchsbeschreibungen und Berichte sollten in den Sprachen der Nordseeanliegerstaaten verfasst sein.
(Incl. der friesischen Sprache(n))

Diese Zielgruppen sind nicht gleichermaßen interessiert und sind unterschiedlich anzusprechen. Schulklassen, Projektgruppen und Jugendfreizeiten sind die klassischen Nutzer von Arbeitsanleitungen im "Freilandlabor" . Auch für Kinder gibt es Materialien, die eindeutig kindgemäß gestaltet sind.
Nun möchten wir in diesem Projekt versuchen mehrere Zielgruppen zu erreichen. Das stellt Anforderungen an die Inhalte und die Gestaltung der Texte und Arbeitsblätter.

1.2. Themenumfang und Fächerzuordnung
Die Einzelthemen des Projektes wurden nach einer Rasteranalyse ausgewählt. Die Kriterien dazu sind aus drei Bereichen entnommen.

1.2.1. Allgemein:
Erfahrungen anderer Einrichtungen
Buchtitel
Unterrichtseinheiten für Schule und Berufsschule
Presseberichte

1.2.2. Der wissenschaftliche Anteil der Themen ist in folgenden klassischen, naturwissenschaftlichen Lehrfächern zu finden:
Anorganische-, Organische-, und Analytische Chemie
Werkstoffkunde
Bodenkunde
Physik
Materialkunde
Ökosystemforschung
Historische Küstenentwicklung

1.2.3. Speziell aus Iffens:
Erfahrungen bei eigener Schulungstätigkeit in Iffens
Erfahrungen aus Industrieaufträgen und bei der Schulung der Feuerwehr
Fallstudien aus der Umgebung
Erfahrungen mit dem Freilandlabor

In der realen Alltagspraxis der Zielgruppen verschwimmen die Abgrenzungen der klassischen Unterrichtsfächer.
Eine Mixtur verschiedener Erfahrungen, Erlebnisbereitschaften und Ereignisse formt hier den Lernprozess. Diese einfache Tatsache sollte bei der Gefahr der pädagogische zu verklausulierten Darstellungen beachtet werden.
Zum Beispiel werde ich beim Radfahren die Regeln der Physik, Biologie, Sport, Wetterkunde und Verkehrserziehung gleichzeitig brauchen.
Hier liegen die Vorteile der Umweltpädagogik, denn mit ihr haben wir eine Methode, diese Einzelfächer gleichzeitig zu verwenden und deren Abgrenzungen aufzulösen.

Liste der Themen

1. Kochsalz
2. Kalk
3. Ionenaustauschkapazität von Tonböden und Wasserbindevermögen
4. Fraktionierte Sedimentation
5. Sandverwehung
6. Alginate verkleben Schlick
8. Eisenchemie
9. Sauerstoff
10. Redoxchemie, Potentiale, Biologische Redoxreaktionen
11. pH Werte, Puffer
12. Dichte, Salzgehalt
13. Gefrierpunkt, Eisschollen
14. Korrosion durch Seewasser
15. Schadstoffsenke CKW
16. Gefahrguttransport auf See, Daten und Informationen
17. Nitrat und Nährstoffe
18. Öl
19. Wasserhärte
20. Schwermetalle und Sediment-historie


1.3. Methodik

Jeder Autor wird sich freuen, wenn er schreiben kann, wie es ihm gefällt. Romane leben von solchem persönlich geprägtem Stil. Wenn ich aber für eine bestimmte Lernsituation oder Zielgruppe schreibe wird das anders. Ich soll mich in die Rolle der Lesenden einfühlen und durch deren Augen sehen.

So sagt es die Theorie in der Deutschstunde.

Die Praxis ist eine Mischung aus irgendwelchen Erfahrungen, die ich oder andere in Lernsituationen gemacht haben und die mehr oder weniger spontan oder ausgefeilt in Text und Bild übertragen werden.

In der Umweltstation Iffens haben wir seit 21 Jahren viele Kurse mit unterschiedlichen Gruppen gemacht. Dabei ist ein methodisches Profil gewachsen, mit dem wir das Fachwissen weitertragen.

In Stichworten ist das:

Möglichst viel Unmittelbarkeit
Viel Praxis
Selber machen
Spaß am Thema und an Situationen haben
Miteinander Ausprobieren und Lernen
Verblüffendes und Komisches zulassen
Seriöse Lehrsätze verfremden
Phantasie und Träume nutzen
Solche Stichworte verursachen bei einigen LeserInnen ein wissendes Kopfnicken, bei anderen Unverständnis. Die Begrifflichkeit der Umweltpädagogik ist unglücklich gewachsen. Zu viele Worte meinen das Gleiche und zu viele Begriffe sind nicht einheitlich definiert. Sind "praktische Übungen" und "learnig by doing" und "learning on the job" wirklich dasselbe oder nicht?

Bei vielen Diskussionen wird diese Problematik aufgearbeitet. Wir haben in Iffens die Chance einer großen Werkstatt mit vielen Spielräumen und können die Theorie in der Praxis testen. In diesem Sinne ist auch das Projekt Chemie und Watt betrieben worden. Wir stellen das praktische Handeln und die direkte Anschauung an den Beginn einer Auseinandersetzung mit einem Thema. Eine Aufgabenstellung drängt zum Handeln und die naturwissenschaftliche Theorie, sowie auch die Vernetzung des Themas mit anderen Lebenserfahrungen, werden sich damit entfalten.


1.4. Instrumentarien

Die Hilfsmittel (Objekte), die uns bei der Arbeit zur Verfügung stehen, sollen nur als Übersicht in Erinnerung gebracht werden.

Welche Dinge helfen uns:

Texte und Arbeitsblätter dieses Projektes
Alle Dinge im direkten Umfeld der "Machenden"
Objekte des Watts im Watt oder in Sammlungen
Geräte der klassischen Chemie und Physik
Literatur, Tageszeitungen
Vieles andere

Unsere Umweltbildung nutzt also ausnahmslos alle Dinge, die auch tatsächlich vorhanden sind.
Wenn ich also mit einem vornehmen Anzug eine Wattführung mache, so ist dieser Anzug ein Objekt, das bei meiner Umweltpädagogik mitwirkt.
Viele Dinge beeinflussen unsere pädagogische Tätigkeit. Da ist es doch besser, wir beachten sie und wissen davon.


1.5. Startbedingungen und -situation

In diesem Abschnitt sollen die pädagogischen Rahmenbedingungen des Projektes betrachtet werden. Es geht also nicht um Geld und Zeit, sondern um die heutige Situation der Wissensvermittlung und deren möglichst positiver Nutzung für das Projekt "Chemie und Watt".

Zehn Aspekt werden betrachtet:

1.5.1 Das allgemeines Informationsangebot
1.5.2 Die vorhandenen Lehrmittel
1.5.3 Lernen im Museum
1.5.4 Edutainment
1.5.6 Die mithelfenden Personen
1.5.7 Situation an Schule und Hochschule
1.5.8 Internet
1.5.9 Situation in freien Kursen und Seminaren
1.5.10 Einflüsse durch berufliche Fortbildung (Feuerwehrschulungen)

1.5.1 Allgemeines Informationsangebot

Allgemeine Informationen über See und Küste gibt es bisher von:
Schule
Hochschule
Umweltverbänden
Forschungseinrichtungen
Nationalparkverwaltungen
Tages - Presse
Bücher und Magazine
Werbeprospekte (Tourismus)
Andere

Die stoffliche Welt , also die "Chemie" an der Küste ist dabei besonders in den beiden Bereichen Tagespresse und Schule angesiedelt.
Dabei wird die Qualität der Informationen über Watt und See überwiegend bestimmt durch den Typ des Chemieunterrichts an Schulen und von der Dynamik der Sensationspresse.
Diese beiden Einflüsse sind von einem normalen brauchbaren Verständnis der Stoffe im Watt bisher noch weit entfernt.
Schule erfordert singuläres Stoffwissen und Presseaktionen zu den "Schadstoffen des Monats" haben erfahrungsgemäß keinen Lerneffekt.

Die Tourismuswerbung nutzt das positiv, um uns neugierig zu machen und eine Regionalbindung (Geborgenheit) zu fördern.
Viele Sachverhalte und Begriffe sind den BesucherInnen der Küste nicht vertraut.

Bücher erklären maritime Dinge und regionale Kultur wird in Museen und Veranstaltungen präsentiert. Auch die biologischen und physikalischen Aspekte der Natur an Küste und See werden erklärt.

Informationen durch die Umweltverbände haben die ehrliche Absicht und den guten Willen der AutorInnen. Sie leiden aber unter der Vorprägung der Gesellschaft, die sie ja erreichen wollen. Die Information durch Flugblätter, Führungen, Kurse, Unterrichtshilfen, Bücher, Hefte etc verschwimmen oft in der Überflutung mit Informationen.

Wenn dann im Fach Chemie das Image dieses Themas keinen positiven Interessenvorschuss hat, dann werden diese Informationen besonders gerne übersehen.

1.5.2 Die vorhandenen Lehrmittel

An den Lehrmitteln können wir sehr einfach den Unterschied der chemischen Fachwissenschaft in Schulen und des chemischen Alltag im Leben erklären.

Als Fachwissenschaft hat die Chemie hat eine sehr ausgeprägte Inszenierung mit symbolisch eindeutigen Objekten. Der weiße Kittel, die Schutzbrille, Labortisch, Glasgeräte, Vorratsflaschen etc. stellen die Laborwelt dar. Zusammen mit den unvermeidlichen Zutaten wie Periodensystem, sehr helles Licht, Feuerlöscher, Notdusche, Augenwaschbecken etc. befinden wir uns vom Lebensalltag recht weit entfernt. Solche Dinge gibt es im chemischen Fachhandel zu kaufen.
Diese Lehrmittel teilen uns eine Botschaft mit, die von den Fachwissenschaftlern beabsichtigt und gewollt ist. Es ist vielleicht die besondere wissenschaftlich hoch stehende Ehrfurcht, die "reine Lehre und Forschung" oder die Perfektion der Allmacht, in die wir hier eingestimmt werden sollen. Die religiöse Mystik (Halbgötter in weiß) haben die Mediziner für sich beansprucht, aber die Wissenschaftschemie ist davon nicht weit weg.

Die Lehrmittel des chemischen Lebensalltags sehen dagegen ganz anders aus:
Wir nutzen Werkzeuge, Geräte, Nahrungsmittel, Kleidung und die Luft, die alles chemische (Werk-)Stoffe sind. Wir machen chemische Veränderungen mit Stoffen und wir nutzen das, um unsere Wohnung warm zu bekommen, um zu Kochen oder um eine Backsteinwand zu mauern.
In dieser Stofflichen Alltagswelt nutzen wir die Elemente und Verbindungen, die Reaktionsmechanismen und Gesetze der Chemie.
Diese Lehrmittel gibt es in jedem Laden zu kaufen oder in der Umwelt zu sammeln.

In der USA-Chemie werden die Alltagserfahrungen gerne für den chemischen Unterricht benutzt, um damit zur wissenschaftlichen Vorstellung hinzuführen.

Aus Sicht der Umwelterziehung können wir mit dem Begriff "Lehrmittel" noch weiter gehen und uns als Person mit einbeziehen. Hier ist die Gegenüberstellung der "Mittel" dadurch deutlich, dass wir als wissenschaftliche Institution die Chemie präsentieren (vertreten), oder ob wir sie als Person vorleben.

1.5.3 Lernen im Museum und in der Natur

Wie in einem Schauspiel kann ich eine Lehr und Lernsituation schaffen. Dazu gibt es ein Drehbuch und eine Choreographie. In Schulen ist uns das zumeist aus eigener Erfahrung vertraut. Andere Lernorte sind in der Gestaltung wesentlich offener als Schule. Sie sind sehr heterogen, werden aber immer gemeinsam als "außerschulisch" benannt.
Das Alltägliche Leben schafft stetige Lernsituationen, in denen ich mehr oder weniger bewusst handele und reagiere.
Dieses natürliche Lernen hat keinen bestellten Lehrer und kein synthetisches Gebäude. In unsere Gesellschaft hat es auch keinen monetären Wert.

Außerschulische Lernorte, die extra zum Lernen geschaffen wurden sind zum Beispiel Museen. Hier ist Information didaktisch aufbereitet und Objekte sind anschaulich präsentiert. Personal auf festen Planstellen ist sichtbar und im Hintergrund vorhanden.

Zwischen Schule, Lebensalltag und Museum gibt es nun viele Übergangsformen, in die sich eine Einrichtung oder ein Lernkonzept einordnen kann.

1.5.3 Edutainment

Die Unterhaltungsgesellschaft, Mediengesellschaft oder allgemeiner die Konsumgesellschaft ist heute sehr dominant.
Wellnes und fit sein ist angesagt, fun und joy werden im Schulunterricht wieder entdeckt. Für die unterhaltende Bildung ist der Edutainment - Begriff gefunden worden.

Im Projekt Chemie und Watt haben wir uns mit dieser Variante sehr viel Auseinandergesetzt. In einer Urlaubssituation wollen die Gäste an der Nordseeküste nicht unbedingt sehr wissenschaftliche Lerninhalte vermittelt bekommen. Viele erwarten von den WattführerInnen eine mehr unterhaltsame Einführung in die Welt von Watt und See.
Deswegen kann die Wissensvermittlung in vielen Fällen das Edutainment also Grundlage nehmen.

Klassische Situationen des Edutainment finden wir in vielen TV-Sendungen aber auch in den neuen Einkauftempeln. (Weserpark, Dodenhof).

1.5.6 Die mitwirkenden Personen

Wenn wir den Alltag als Lernprinzip wollen, dann haben wir unvermeidlich mit einem hohen Anteil an personellen Aspekten zu rechnen. Die Persönlichkeit der LeiterInnen/TeamerInnen aber auch die Persönlichkeit der Gruppenmitglieder spielen eine erheblich Rolle.

Gestik, Mimik und Bewegungen und Gruppendynamik sind bei Wattführungen oft wichtiger als das gesprochene Wort. Bei dem Studienprogramm Chemie und Watt müssen solche Erfahrungen eingearbeitet werden.
Die persönliche Ebene bei einer Gruppe von Jugendlichen kann nun nicht gut vorausgeplant werden. Hier muss durch schnelle und spontane Reaktion auf die momentane Stimmung der TeilnehmerInnen eingegangen werden.
Das ist nicht immer einfach, aber wir haben die gute Chance der Übung, der aktiven Vorbereitung auf viele vorhersehbare Situationen.

Eine Schulung zu den Themen des Projektes Chemie und Watt ist deswegen sehr wichtig. Hier können viele Situationen ausprobiert werden. Die Persönlichkeit der Teilnehmenden eingeschlossen.

1.5.7 Situation an Schule und Hochschule

Bei der Gestaltung des Projektes gab es immer wieder die Frage nach der Abstimmung mit den schulischen Lehrplänen und nach dem Einbau in ein Hochschulprogramm. In einigen Fällen haben wir die Anleitungen schulisch für ein Wahlpflichtpraktikum formuliert.
Das ist auch der unermüdlichen Energie von D. Extra und der Zinzendorfschule in Tossens zu verdanken.
Die Abstimmungen mit dem klassischen Hochschulstudium der Chemie konnten wir durch Kontakte mit den Unis in Oldenburg, Berlin und Hamburg diskutieren.
Als Ergebnis haben wir die Ausarbeitungen in einem "neutralen" Stil gewählt.
Dabei ist es wahrscheinlicher, dass eine ggf. nötige Umarbeitung in eine spezielle Unterrichtssituation einfacher ist, wenn das Material nicht auf einen bestimmten Unterrichtstyp festgelegt war.

1.5.8 Internet

Den e-medien wird eine Zukunft vorausgesagt, die auch die allgemeine Wissensvermittlung betrifft. Natürlich hat das internet viele Vorteile, es ist schnell, von Jedermann zu nutzen, stets aktuell zu halten und fast kostenlos. So kann eine Jugendgruppe ihr Ferienprogramm schnell ändern und aus dem internet die nötigen Arbeitsblätter zur Stoffkunde im Watt abrufen. Mit der Technik der "links" sind schnell zusätzliche Informationen zu erhalten.

Aus dem Grund wird das Projekt auch im internet auf der homepage der Umweltstation Iffens präsentiert und ständig aktualisiert.

Das internet hat aber auch eine Eigendynamik und erfordert sowohl eine eigene Arbeitsweise als auch definierte Bedingungen.

Zunächst ist ein Netzzugang erforderlich, den jedoch fast alle Schulen und Nationalparkhäuser inzwischen haben.
Weiterhin ist die Arbeit am Bildschirm gewöhnungsbedürftig und erfordert einiges an Übung und die Kenntnis vieler Tricks und Fachwörter. In mehreren Internetseiten ist dazu einiges an Hilfen vorhanden.
Besonders bedeuten ist die Gestaltung der Seiten und Arbeitsblätter mit der HTML - internet Schreibweise.
Die Texte der Themenbereiche zu Chemie und Watt wurden zunächst mit dem Schreibprogramm MS-WORD 6 und MS-WORD 7 geschrieben.
ES war geplant, die Seiten mit MS-Publisher endgültig zu gestalten. Dazu ist die Möglichkeit mit Textkästen zu arbeiten und das Seiten-layout schnell zu ändern sehr verlockend. Bei der Nutzung des Internet stellte sich jedoch heraus, daß word 7 nicht fehlerfrei in die html-Version zu übertragen ist. Die Publisherdateien sind ebenso nicht von einem browser zu lesen.

Nun bieten verschiedene HTML-editoren auch viele Gestaltungsmöglichkeiten an: Farben, Rahmen, Kästen etc. Dazu gibt es einigen internet-sites sehr schöne und "animierende" Beispiele.
Die künstlerische Gestaltung und Vielfalt ist verblüffend und natürlich macht es Spaß diese Mittel zu nutzen. Genauso vielfältig sind aber die Probleme bei zu überfrachteten Dateien. Die Information in den Dateien kommt bei dem Nutzer unvollständig, zu langsam oder schlecht lesbar an. Auch haben wir einige Systemabstürze nicht vermeiden können.

Nach verschiedenen Versuchen haben wir uns deswegen für eine einfache Version der Textgestaltung entschieden.

Damit soll erricht werden, daß die Texte und Bilder :
- sich schnell abrufen lassen
- auf eigener Festplatte speicherbar sind
- auch mit 15`` Monitoren darstellbar sind
- mit normalen Mitteln und Kosten auszudrucken sind

Im reinen Schreibprogramm wurde aus gleichem Grund MS-Word 6 verwendet, weil diese Version zur Zeit international sicher funktioniert.
(Wichtig beim Anhängen von Dateien an eine e-mail)

1.5.9 Situation in freien Kursen und Seminaren

Unsere Öffentlichkeitsarbeit bzw. Bildungsarbeit am Wattenmeer ist sehr vielfältig und mit der klassischen Didaktik schwer zu fassen. Wesentliche Bedingungen, die wir hinterfragen müssen sind zum Beispiel:
Ist der Kurs mit der Zusammensetzung der TeilnehmerInnen eine Einzelveranstaltung oder eine Serie?
Welche Erlebnisse sind dem Kurs unmittelbar vorausgegangen?
Was wird unmittelbar folgen?
Gibt es persönliche (Klein-)Gruppenstrukturen?
Wird der Alltag ( Kaffee, Kuchen, Verkehrsmittel, Fahrrad, etc.) einbezogen?
Wie schnell ist der Kursverlauf zu verändern?

1.5.10 Einflüsse durch berufliche Fortbildung

Für das Projekt Chemie und Watt haben wir nach Erfahrungen und Vorbildern in den Unterrichtsformen der Berufsschulen gesucht.
Hier gibt es viele Elemente, die zunächst verlockend geeignet aussehen. Es gibt die Wunschform der Berufsschulausbildung mit sehr kleinen Gruppen (drei TeilnehmerInnen pro BetreuerIn), die aber wohl nur innerhalb großer Betriebe realisiert ist.
Im Labor der Umweltstation Iffens haben wir zum Beispiel Chemikanten ausgebildet. Dabei waren zwei Betreuer für fünf TeilnehmerInnen verfügbar.

Eine weiteres ungewöhnliches Lernfeld stand zur Verfügung. Seit fast 20 Jahren bildet W. Meiners die Berufsfeuerwehr Bremen in Chemie aus. Die Methodischen und Didaktischen Erfahrungen mit dem sehr engagierten TeilnehmerInnenkreis standen zur Verfügung.

Bei vielen Bildungsurlauben in der Umweltstation Iffens konnten wir den Übergang von einer Lernsituation zu einer Freizeitsituation ausprobieren.
Die Erfahrungen sind in diesem Rahmen nicht zu formulieren. Bei Kursen zum Projekt Chemie und Watt können wir sie jedoch einbringen.


Teil 2 Position des Projektes in der Chemiedidaktik

Hier sind einige Gedanken, Diskussionsergebnisse und Anregungen wiedergegeben. Eine vollständige didaktische Analyse kann Aufgabe einer Diplomarbeit oder Dissertation sein.

2.1. Lernen allgemein

Zum Lernen allgemein gibt es viele Regeln und Aussagen. Zum Beispiel:
"Kennen erfordert kennen lernen und ist effektiv ein wiedererkennen"
Es gibt Lehrbücher zur Didaktik, aber auch viele Bücher, die Kommunikation allgemein behandeln.
Dort sind viele wertvolle Gedanken und Anregungen für unser Projekt entnommen.

2.2. Schule und Alltag

Bei der Chemiedidaktik haben wir uns mit der Trennung von schulischen Lernen und Alltagslernen zu befassen, wie es sie auch in einigen anderen Schulfächern gibt.
So reden und schreiben wir ein besseres deutsch in der Schule, als wir es im Alltag anwenden. Wenn dieser Abstand jedoch sehr groß wird, wenn wir also die Worte nicht richtig interpretieren und schreiben können, dann haben wir den Analphabethismus.
Etwa 6 % der Bevölkerung kennen sich mit der Sprache und der Schrift nicht aus, das sind recht wenige, aber sie leben trotzdem gut im Alltag.

Beziehen wir dieses Denkmodell auf die Chemie, dann kennen sich etwa 6% in der Welt der Stoffe aus, 94 % leben trotzdem als chemische Analphabeten gut im Alltag.
Die Schulchemie ist vielleicht nicht der richtige Maßstab, um chemischen Analphabetismus zu bemessen?
Auch Deutschunterricht ist weltfremd zu machen, aber das alltägliche Spielen mit Worten, Begriffen in Kreuzworträtseln, Witzen, Knobeleien, Denkspielen etc bereitet den Boden für eine breite Akzeptanz des Deutschunterrichtes und außerschulisch haben wir dadurch ein stetiges Training.

Nehmen wir die Beschäftigung mit der Sprache als Vorbild für die Beschäftigung mit der Alltagschemie, so sollten wir zum Beispiel:
- jeden Sonnabend chemische Rätsel, Erklärungen und Werkstoffportraits in der Tageszeitung finden.
- eine Grammatik der Chemie machen, die uns zu einem Stoff das Umfeld (Herkunft, Eigenschaften, Herstellung, Weiterverwendung etc) benennt.
- eine chemische Rhetorik benutzen um Stoffe effektiv zu verwenden.
- eine Allgemeinbildung anstreben, die Werkstoffkunde einschließt.

2..3. Image der Chemie

Chemie als Fachwissenschaft in Schule und Hochschule hat sehr stark an Interesse verloren. Das äußert sich in der Zahl der Studierenden und der Chemie-Wahlkurse. In vielen Leitartikeln der "Blauen Blätter , GdCh) oder in vielen Abhandlungen über den Chemieunterricht wird diese Situation untersucht und beklagt. Trotzdem haben wir heute noch einen seit vielen Jahren unveränderten Chemieunterricht.

Eine prinzipielle Variante, wie es uns die amerikanischen Lehrbücher vorzeigen, findet bei uns keinen Anklang. Viele gute Chemiebücher (Chemie des Alltags, Chemie auf dem Bauernhof etc) sind nicht ins deutsche übersetzt worden. Diese amerikanische Herangehensweise wird in Deutschland oft als "unwissenschaftlich" empfunden.

Damit verhindern die WeichstellerInnen der Chemiedidaktik eine Normalisierung unseres Verhältnisses zur Chemie. Wenn ein Buch mit dem Titel "Leben ohne Chemie" auf dem Markt erscheint ( ca. 1990), dann ist dies ein sehr ernst zu nehmendes Warnsignal.
Darauf hat jedoch die Chemiedidaktik nicht erkennbar reagiert.
Das Image der Chemie in der Öffentlichkeit ist zur Zeit sehr fragwürdig. Bezogen auf die sehr große wirtschaftliche Bedeutung der Chemie in Deutschland ist dies völlig unverständlich.

2.4. "Neue" Didaktik der Chemie ?

Stoffkunde über das Watt in "alter" Weise zu betreiben ist vermutlich nicht sinnvoll. Kann eine neue Didaktik sowohl die ungeliebte Chemie als auch das unbekannte Stoffgebiet der Wattregion gleichzeitig vermitteln?
Entweder ist das Problem nur Schrittweise zu lösen (also erst das Image der Chemie verbessern, dann über die Stoffe im Watt erzählen) oder die Chemie des Watts kann exemplarisch zeigen, wie der verlorene Alltagsbezug wieder herzustellen ist.

Dazu sind keine neuen Spielregeln des Lernens oder keine neue Didaktik nötig. Wir müssen beobachten, wie andere Alltagsbereiche in unserer Gesellschaft gelernt und erlebt werden, wie wir mit anderen "Bildungsinhalten" umgehen und dann diese Methoden auf die Stoffkunde übertragen.

2.5. Varianten der Didaktik

In diesem Sinne ist eine "USA - Didaktik" interessant. Dort wird bei einem Unterricht zuerst ausprobiert, wie ein Streichholz funktioniert, was man damit machen kann und wann es nicht funktioniert. Die Witze werden erzählt ("echt funktionsgeprüfte Zündhölzer") und das Prinzip der Verbrennung als erster Abstraktionsschritt erklärt. Wenn das alles verstanden ist, werden danach die Chemikalien benannt und deren Reaktionsweisen und Bindungstypen erklärt.

2.6. Klassische Fachdisziplinen

Die Chemie im Watt können wir den klassischen Fachdisziplinen zuordnen. Jeder dieser Bereiche hat eine eigene Form der Vermittlung entwickelt. Fotografiere ich eine Lerngruppe in Meereschemie und eine Gruppe , die sich mit organischer Chemie auseinandersetzt, so werde ich an dem Foto die Gruppen unterscheiden können.

Von den Einzeldisziplinen müssen wir uns die für das Projekt Chemie und Watt gut geeigneten Ideen heraussuchen. Hier werden die Quellen aufgelistet, nicht die verwendeten Einzelheiten:
Anorganische Chemie
organische Chemie
Biochemie
Analytische Chemie
Nahrungsmittelchemie
Produktionschemie
Chemie von Ökosystemen
Rohstoffchemie
Meereschemie
Physikalische Chemie

2.7. Stoffchemie

Gleiches gilt für die Chemie einzelner Produkte:
Salzherstellung
Seewasserentsalzung
Fischprodukte
Produkte aus Fischabfällen
Reinigungsmittel für die Fischwirtschaft
Alginate (Herstellung , Reinigung, Verwendung)
Werkstoffe für Seewasser (Metalle., Plastik)
Öle und Fette
Hilfsstoffe wie Lacke, Farben, TBT etc
Sandabbau, Schlickabbau
Stoffliche Bedingungen für Gesundheit (Urlaub)
Schadstoffsenken, Anreicherungen
Signalstoffe für den Zustand des Watts
Arzneimittelrückstände


Teil 3 Aufbau und Methodik des Projektes

3.1. Grundlagen der Laborarbeit

Formale Bedingungen sind für die Laborarbeit einzuhalten. Zusätzlich zu allen guten Regeln des alltäglichen Zusammenlebens sind dies
- die nachweisbare Laboreinweisung, die von der Berufsgenossenschaft Chemie gefordert wird.
- ein formloses Begrüßungsblatt, auf dem Name und eine Notfalladresse verzeichnet sind.
- ein weiteres Blatt mit den wichtigsten Telefonnummern
Diese drei DinA4-Blätter sind auf den folgenden Seiten wiedergegeben.

Für eine Arbeit im Freiland sollte eine Einweisung über gefährliche Chemikalien und über das Verhalten bei Unfällen erfolgen.
Das Sicherheitsdenken ist in unserer Gesellschaft nicht sehr verbreitet und Vorsorge wird oft als Verunsicherung verstanden. Vielleicht ist die Deutlichkeit, mit der wir im Flugzeug auf das Verhalten bei Unfällen hingewiesen werden im Wattenmeer nicht immer nötig. Ein Wattführer sollte aber seine Sicherheitsausrüstung erklären. Und auch bei Experimenten sollten wir immer wieder auf Gefahren, deren Beherrschung und über Folgen bei Unfällen hinweisen.
Wenn es geht sollten wir immer möglichst ungefährliche Chemikalien verwenden. Aber auch Kochsalz kann falsch gebraucht werden und Schaden an Dingen und Lebewesen anrichten.


Bestätigung der erforderlichen  Einweisung:


Ich bin informiert über:

1. allgemeine Sicherheitsregeln in Chemischen Laboratorien
2. R  und S  - Sätze
3. Ort der Telefone und die wichtigsten Notrufnummern
4. Fluchtwege, Ausgänge und Durchgänge
5. Abfall-Trennkonzept
6. Rauch und Speiseverbot
7. Merkmale von Vergiftungen
8. Ort und Bedienung der Feuerlöscher
9. Notausschalter für die Elektrik
10.  "Erste Hilfe" - Kästen



Bei Unsicherheit und Zweifel werde ich zunächst die Bertreuung fragen

Schäden und Mängel werde ich unverzüglich melden

Benutzte Geräte und Versuchseinheiten werde ich nach der ggf. erforderlichen Reinigung
wieder an den vorgesehenen Platz zurückstellen.

Benutze Literatur werde ich wieder aufräumen.

Den Arbeitsplatz werde ich nach der Nutzung vollständig und gereinigt abgeben.

Name:

Datum:                                       Unterschrift:

Willkommen im Labor  Naturwissenschaft und Umwelt der Umweltstation Iffens.

Dieser Ordner wird deine Arbeit begleiten und enthält die wichtigsten Unterlagen für die
sichere Arbeit im Labor. Ergänze ihn mit den Versuchsanleitungen, die du dir ausgesucht hast
 und mit ergänzenden  Materialien zu den Versuchen.



Name:

Adresse:

Tel.:




Bei Unfällen zu benachrichtigen:

Name und Adresse:

Telefon:



Dieses Blatt bitte immer oben in Ihre Arbeitsmappe einheften.

Wichtige Telefon Nummern:


Arzt in Stollhamm:                      Direktwahl      444

Krankenhaus  Nordenham:          04731 - 947 - 0

Feuerwehrtechnische Zentrale:   04401 -  9397 - 30


In der Umweltstation,
zuerst Taste "R" für Internbereich, dann:
                                                                       Büro:  20  oder 11
                                                                       Gästebereich    12
                                                                       Bibliothek        16
                                                                       BUND-Büro     21
-------------------------------------------------------------------------


Anwahl der Telefone von außen:

PC-Plätze beim Chemielabor:                        04735 - 920021
Chemielabor :                                      04735 - 920023
Fotolabor / kleiner Konferenzraum:
und   BUND - Büro:                                 04735 - 810290

--------------------------------------------------------------------------
Andere Telefonnummern:

3.2. Grundstruktur der Themen

Im Kapitel 1.2. dieses Theorieteiles wurden die Auswahl und Gestaltung der Themen bereits erläutert.
Jedes Thema soll als in sich geschlossene überschaubare Einheit zu bearbeiten sein. Natürlich sind die Querbezüge der Themen untereinander wichtig und gewollt. Weil aber überschaubare Einheiten unserem Lernverhalten angemessen sind haben wir die Themenunterteilung beibehalten.

Die Unterteilung in die Aufgaben ist so gewählt worden, weil sie für alle unterschiedlichen Themen funktioniert:

Einleitung
Arbeitanleitungen
Querverweise
Fallstudien
Literatur
Fragen
Antworten
Prinzipiell kann von dieser Struktur abgewichen werden. Unsere Idee der Umwelterziehung ist jedoch, dass alle Aspekte, wenn auch nicht gleichwertig, beachtet werden sollen.

3.3. Einleitung

Die Startgeschichte kann erzählend, verblüffend, alltäglich oder irgendwas sein. Sie muss aber aus dem Erfahrungsbereich des Kursleitenden stammen und für die ZuhöhrerInnen nachvollziehbar sein.
Solche Mittel nutzen die TV-Serien Knoff hoff , Peter Lustig und Sendung mit der Maus. Neu ist für geübte Pädagogen höchstens, dass sie sich hier unbedingt selbst und privat einbringen sollen.

Wir haben viel mit Zeichnungen herumexperimentieren können. Dann haben wir mit Lorenzo de Felici einen Zeichner gefunden, der uns eine Mixtur aus Aufmerksamkeit, Szene, Vertrautem und Verfremdetem komponiert hat.
Diese Bildfolge darf alle Register der Chemie im Alltag nutzen, von Verfremdung bis Vertraut oder von Schönheit bis Zynismus. Die Zeichnungen sollten nicht "zu perfekt" sein, sondern den Anreiz des Nachmachbaren bieten: "das kann ich auch zeichnen"

3.4. Versuchsanleitungen

Über die Frage, wie deutlich die Anleitungen ausformuliert werden sollen, gab es in den Arbeitsgruppen die unterschiedlichsten Vorstellungen und Anregungen.
Hier ist es dem geförderten Projekt zu verdanken, dass wir in Ruhe diese Varianten ausprobieren konnten
- Dank an die Wattenmeerstiftung!

Eine perfekt formulierte Rezeptur kann einiges erleichtern, aber auch befremden.
Muss in einer Anleitung zum Teetrinken ausdrücklich gesagt werden,
- dass die Tasse auf dem Wegen vom Tisch zum Mund nicht umgedreht werden darf,
- dass geprüft werden muss, ob der Tee nicht zu heiß ist,
- dass es wenig Sinn macht, eine leere Tasse zum Mund zu führen
- dass die Tasse auch nicht randvoll gemacht werden sollte
- ???

Sind solche Alltagserfahrungen, wenn sie denn noch nicht bewusst erfahren wurden überhaupt schriftlich zu formulieren? Oder ist hier das Vormachen die beste Chance einer zwanglosen Lernebene.
Bei den Anleitungen sind bei den verschiedene Themen fast alle Varianten wiedergegeben. Von der einfachen Anregung : "Koche mal einen Tee mit Seewasser" bis zu der genau ausformulierten Arbeitsanleitung:
" Nimm mit einem Teelöffel 15 g Tee (mit der oberschaligen Waage (vgl. Abb.) auf 2 g genau abwiegen) aus einem Vorratsbehälter und überführe diese Menge in eine zuvor mit kalten Wasser zweimal ausgespülte Teekanne (vgl. Bild)" usw.
Hier können für eine Diplomarbeit viele Untersuchungen angestellt werden.

3.5. Querverbindungen

In einer Schule würde man sich vielleicht mit den Versuchsanleitungen und wenigen Querbezügen zufrieden geben. Im Projekt Chemie und Watt wollen wir jedoch den Alltagsbezug herstellen und deswegen sind die Kapitel mit Querverweisen und Fallstudien sehr wichtig.

In vielen Planungsmethoden ist es üblich mit einer Stichwortliste den Rahmen und Umfang der eigenen Arbeit einzuordnen. So sind auch hier die Stichworte zu verstehen. Die Ausformulierung der nötigen Informationen haben wir probiert, in den meisten Fällen aber nur die Stichworte zusammengestellt, die dann zur der in der Literatur vorhandenen Information führen.

Es war also nicht das Ziel des Projektes ein neues Lehrbuch zu schreiben, sondern sich mit neuen Ideen in der vorhandenen (vertrauten )Literatur zu bewegen. Wenn ich mit diesem Projekt also lerne, die Wetterkarte der Tageszeitung richtig zu lesen, dann werde ich auch später diese Wetterkarte finden und beachten. Wenn wir in den Arbeitsunterlagen solche Modellwetterkarten wiedergeben, so wir es vielleicht schwer sein das Gelernte in den Alltag zu übvertragen.

3.6. Fallstudien

In diesem Abschnitt werden zunächst nur Suchbegriffe genannt oder bekannte Fälle zitiert. Ein Materialreader ist an dieser Stelle möglich, jedoch haben wir bei vielen Diskussionen zunächst die eigene, individuelle Sammlung von Fällen favorisiert.
Solch eine Sammlung lebt von dem aktiven Sammeln. Eine fertige, nur nachzulesende Sammlung lebt nicht und weckt nicht die persönlichen Bezug. Trotzdem kann eine vorgegebene Sammlung zeigen, was und wie das Ergebnis gemeint ist.
Hier haben wir also eine klassische Gradwanderung zwischen dem Konsumieren von vorgegebenen Materialien und selbsterarbeiteten Zusammenstellungen.
Mit einem Beispiel wollen wir hier zeigen, wie heterogen solch eine Sammlung aussehen kann. Dabei sind die folgenden Fälle nur exemplarisch zu verstehen und nicht unbedingt auf das Watt bezogen.

3.7. Literatur

Verweise auf Fachliteratur können hier gegeben werden, aber vorrangig sollten die Bücher benannt werden, die in einem normalen Haushalt, in der Schule, im Nationalparkhaus oder bei der Jugendfreizeit auch verfügbar sind. Also das "Volkslexikon" oder die Bibel oder die Tageszeitung.
Auch Quellen im Internet sind in sehr vielen Bereichen verfügbar.
Die Findbarkeit der Stichworte in diesen Quellen sollte unbedingt getestet werden.

3.8. Fragen zum Selbsttest

Zu diesen Fragen haben wir uns entschlossen, weil damit eine Rückschau auf den Themenbereich ideal einfach möglich ist. Die Fragen sollen nicht aufdringlich sondern eher lustig und verblüffend sein. In den meisten Fragen geht es aber um das normale Ziel der richtigen Antwort, mit der ich ein gutes Lerngefühl bekomme. In einigen Fällen werden die Fragen ein zurückblättern anregen oder ein Nachschauen in der Literatur.
Eine weitere Fragenart soll zu Gesprächen anregen, zum Nachfragen bei kundigen Personen.

3.9. Antworten

In vielen Fällen wird eine formulierte Antwort überflüssig sein. Im Projekt wurden verschiedenen Antworttypen ausprobiert.
Wir haben auch die irreführende Antwort ausprobiert, aber das verursachte bei einigen TeilnehmerInnen zu viel Verwirrung. Bei einer Kurssituation kann aber dieser Antworttyp sehr anregend sein.


Teil 4 Erfahrungen mit dem Projekt in Schule und Küstenalltag

4.1.
Mehrere Kommentierungen und Ergänzungen zu den Projektthemen sind unmittelbar in die Bearbeitung eingeflossen und nicht extra dokumentiert.

4.2.
Eine Sammlung mit Ergebnissen des Schulversuches liegt vor. Diese Unterlagen sind bei den Fortbildungskursen verfügbar. Besonders für die schulische Anwendung der Themen ist diese Zusammenstellung wertvoll.
Eine Zusammenfassung ist an dieser Stelle vorgesehen.

4.3.
Bei einer Veranstaltung Chemie und Watt für den BUND e.V. war eine Protokollführung vorgesehen, wurde jedoch aus organisatorischen Gründen nicht gemacht.

4.4.
Für weitere Auswertungen ist ein Fragebogen entstanden, der nach einer genügenden Zahl von Kursen ausgewertet werden soll:

Erfahrungen und Vorschläge
mit dem Versuch:
(Zutreffendes unterstreichen oder ausfüllen etc)
Du hast den Versuch alleine oder zu zweit oder zu dritt  gemacht

Zeitaufwand insgesamt:                Stunden,
                                           ununterbrochen / über         Tage verteilt


Wie viele Versuche liefen in deinem Programm zu diesem parallel:

Grundinformationen               neu / zum Teil bekannt /bekannt

Alltagsumfeld des Themas    neu / zum Teil bekannt /bekannt

Spezielle Informationen          neu / zum Teil bekannt /bekannt


Hilfen durch Literatur / andere KursteilnehmerInnen / Betreuung

Testfragen   zu einfach /  einfach  / schwer / zu schwer


Hat der Versuch Spaß gemacht ?, hast du Ergänzungen und Verbesserungsvorschläge:












Weiter auf der Rückseite  .....                        vielen Dank



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