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Ionenaustausch

Ein Tonboden kann viele verschiedene Formen haben. Nasser Ton ist glitschig und kann zwischen den Fingern zerrieben werden, während trockener Ton steinhart ist und Risse hat.
Die Eigenschaften des Tons kommen von seinem Schichtaufbau. Was der Schichtaufbau bewirkt wollen wir uns jetzt ansehen.

Versuch 1

Quellmodell für Tonböden

Geräte und Materialien
2 gleich große Bücher
Schale
Wasser
Arbeitsanleitung
Bücher sind im allgemeinen trocken. Was passiert, wenn sich ein Buch mit Feuchtigkeit vollsaugt ?
Nehme ein altes Buch, das du nicht mehr benötigst, gib es in eine Schale mit Wasser, so daß es vollständig bedeckt ist.

 An welchen Stellen beginnt sich das Buch mit Wasser vollzusaugen ?

 Wo kommt das Wasser als letztes an ?

 Lege das nasse Buch neben das trockene und vergleiche die beiden.
Miß mit einem Meßstab die Dicke der beiden Bücher.

 An welchen Stellen beginnt das Buch zu trocknen ?

 Wo bleibt das Wasser am längsten ?

 Überlege Dir, wo das Restwasser im Boden gespeichert wird, ist es gut für Pflanzen zugänglich ?

 Die Beweglichkeit der Tonschichten kannst Du Dir mit einem Kartenstapel veranschaulichen.
Nimm einen Satz alter, benutzter Spielkarten und einen neuen.
Die neuen Karten gleiten gut übereinander. Dieser Zustand entspricht Tonpartikeln mit einer Wasserschicht.
Mit den benutzten Spielkarten geht das gleiten nicht mehr so gut. Die Karten kleben stärker aneinander.

 Überlege Dir bei welcher Luftfeuchtigkeit Bodenpartikel eine Wasserschicht besitzen.
 

Eine weitere Eigenschaft von Ton ist seine Volumenänderung bei Feuchtigkeit, bzw. Trockenheit. Der folgende Versuch soll eine Vorstellung davon geben.

Versuch 2

Polyederrisse

Geräte und Materialien
Schlick (sehr tonhaltig)
weite, flache Glas- oder Metallschale
Trockenofen
Arbeitsanleitung
Beim Austrocknen können in Böden Risse entstehen.
Als extremes Beispiel beobachten wir die Rissbildung in sehr tonhaltigem Material.
Besorge Dir einen kleinen Eimer voll weichem Schlick. Fülle den sandarmen Schlick etwa zwei Finger breit in eine Schale.
Lege die Schale in einen Trockenschrank oder auf einem Heizkörper bis der Schlick völlig trocken ist (das kann einige Tage dauern). Beobachte ab und zu was passiert.
Um das Volumen der Polyederrisse abzuschätzen kannst Du die Schale so weit mit Wasser füllen bis der getrocknete Boden damit bedeckt ist.
Diese Wassermenge ersetzt das geschrumpfte Volumen.
Gieße das Wasser dann gleich in ein Messgefäß ab und bestimme so in ml das entstandene Luftvolumen.

 Die Risse sind nicht nur auf die Oberflächen beschränkt. Beobachte was passiert, wenn der Boden mit Wasser getränkt wird.
 

Nachdem Du gesehen hast, wie der Wassergehalt des Bodens die Form und das Bodengefüge beeinflussen kann wollen wir einmal sehen, welchen Gewichtsanteil das Wasser in einem wassergesättigten Boden hat.

Versuch 3

Trockengewicht von Schlickböden

Geräte und Materialien
Waage
Schlick
Trockenschrank
Arbeitsanleitung
Gib etwa drei Hand voll des frischen Schlickboden in ein Glas-oder Blechgefäß, das Du vorher gewogen hast.
Wiege das Gefäß nun mit dem Schlick und notiere das Gewicht.
Trockne den Boden in einem Trockenschrank oder Ofen bei etwa 100 Grad.
Falls das nicht möglich ist kannst Du den Boden auch einige Tage an einen sonnigen, trockenen Ort oder auf einen Heizkörper stellen.
Wiege den Boden erneut wenn er trocken ist und berechne die Wassermenge die aus dem Boden verdunstet ist.
Wiederhole den Versuch drei Mal und berechne den mittleren Wassergehalt der drei Proben.
 
 
1.Probe 2.Probe 3.Probe Mittelwert
Einwaage in g
Trockengewicht in g
Wassergehalt in g
Wassergehalt in %

 

Das Bodenwasser ist sehr wichtig für Pflanzen. Wie kommt es aber das Wasser nicht, der Schwerkraft folgend, im Boden versickert?
Wenn Du einen dünnen Strohhalm oder eine Glaskapillare einen Becher Wasser hälst wirst Du feststellen, daß in der Kapillare das Wasser nach oben steigt.
Pflanzen nützen diesen Effekt, da sie in ihren Stengeln kleine Kapillargefäße besitzen. Der Wassertransport erfolgt durch die Verdunstung in den Blättern, hier wird den Kapillaren Wasser entzogen.
Mit einem einfachen Modell wird sichtbar, das so große Mengen Wasser transportiert werden können.

Versuch 4

Kapillarwirkung

Geräte und Materialien
ein Taschentuch oder ein Stück Küchenrolle
2 Tassen
Wasser
Arbeitsanleitung
hallo
Wasser kann im Boden in großen Mengen entgegen der Schwerkraft transportiert werden und von Pflanzen aufgenommen werden. Dies geschieht in Kapillaren.
Stelle die Tassen so nebeneinander, daß eine von beiden etwas höher als die andere steht. Fülle die höherstehende Tasse mit Wasser.
Verteile das Taschentuch so auf beide Tassen, dass es das Wasser in der oberen Tasse berührt und in der unteren Tasse tiefer hängt (siehe Skizze).
Beobachte was geschieht.
 
 
 
 

Gehst Du nach einem starken Regen auf einem Sandstrand spazieren, dann ist der Sand nur feucht, während Du auf einem Marschboden durch Pfützen und Schlamm läufst.
Das liegt an der unterschiedlichen Wasserspeicherfähigkeit und dem unterschiedlich schnell ablaufendem Wasser.

Versuch 5

Wasserdurchlässigkeit, -kapazität

Geräte und Materialien
1,5 L PET-Flaschen
Watte
je 500g Bodenprobe (z.B. Sand, Torf, Oberboden(knapp unterhalb der Wurzelschicht), Unterboden (ca.30-40cm Tiefe)
200ml Bechergläser
Arbeitsanleitung
hallo
Trockne die Bodenproben in einem Trockenschrank, bei 105°C oder lasse sie an der Luft trocken werden.
Säge den Boden der PET-Flaschen ab, bohre ein etwa 3mm dickes Loch in den Deckel und stecke ein Stück Watte in den Flaschenhals.
Befestige die Flaschen so an einem Stativ, das sie mit dem Kopf nach unten über einem Becherglas hängen (vergleiche Skizze).
Vergleiche die Durchflußgeschwindigkeiten der Flaschen, indem Du in alle Flaschen die gleiche Menge Wasser füllst und wartest bis das Wasser durchgeflossen ist.
Achte darauf, das Du nur Flaschen verwendest, deren Durchflussgeschwindigkeit ähnlich ist.
Als Alternative zu den durchbohrten Deckeln kannst du auch Korken mit einem abgeschrägten Ende verwenden. Hier kannst Du den Durchfluss variieren, je nachdem wie weit der Korken in der Flasche steckt.
Siebe alle (außer den Torf) Bodenproben durch ein gleich grosses Sieb.
Falls die Tonböden zu grob sind kannst Du sie mit einem Mörser zerkleinern.
Wiege jeweils 500g von jeder Bodenprobe ab und fülle sie in die Flaschen.
Gib jetzt zu jeder Bodenprobe schrittweise jeweils 50ml Wasser.
Warte bis das Wasser versickert ist und gib dann noch einmal 50ml Wasser dazu. Notiere die Wassermenge, die Du zugegeben hast, wenn das Wasser beginnt aus der Flasche zu tropfen.
Die zugegebene Wassermenge entspricht der Wasserkapazität des Bodens.
Nachdem das Wasser abgetropft ist hast Du einen wassergesättigten Bodenkörper.
Jetzt gibst Du noch einmal 50ml Wasser auf den Boden.
Notiere die Zeit die das Wasser benötigt um den Boden zu passieren.
Bei tonigen Böden kann dies sehr lange dauern, daher kannst du auch die Wassermenge bestimmen, die nach einer oder zwei Stunden durchgeflossen ist und damit die Gesamtzeit abschätzen.

 Ist das Wasser das jetzt abfließt das gleiche, das Du oben hineingeschüttet hast ?

 Beschreibe die Unterschiede zwischen den Bodenarten ?

 Verwende in einem neuen Versuch Bodenproben, die Du nur getrocknet und nicht zerkleinert hast.
Wie ändert sich das Ergebnis ? Woran liegt das ?
 

Die Düngung der Äcker im Winter macht Sinn, da die Nährstoffe, die dem Boden zugeführt werden, gespeichert werden können. Dies ist möglich da die Nährstoffe als Ionen beigegeben werden, die an den Bodenpartikel adsorbieren können.
Im folgenden wollen wir die unterschiedlichen Speicherfähigkeiten der Böden untersuchen.

Versuch 6

Abschätzung der Ionenaustauschkapazität

Geräte und Materialien
1,5 L PET-Flaschen
Watte
je 500g Bodenprobe (z.B. Sand, Torf, Oberboden(knapp unterhalb der Wurzelschicht), Unterboden (ca.30-40cm Tiefe)
200ml Bechergläser
Leitfähigkeitsmessgerät
Kochsalz
Durchflussmethode Diesen Versuch kannst Du zusammen mit dem Wasserkapazitätsversuch durchführen.

hallo
Trockne die Bodenproben in einem Trockenschrank, bei 105°C oder lasse sie an der Luft trocken werden.
Säge den Boden der PET-Flaschen ab, bohre ein etwa 3mm dickes Loch in den Deckel und stecke ein Stück Watte in den Flaschenhals.
Befestige die Flaschen so an einem Stativ, das sie mit dem Kopf nach unten über einem Becherglas hängen (vergleiche Skizze).
Vergleiche die Durchflußgeschwindigkeiten der Flaschen, indem Du in alle Flaschen die gleiche Menge Wasser füllst und wartest bis das Wasser durchgeflossen ist.
Achte darauf, das Du nur Flaschen verwendest, deren Durchflußgeschwindigkeit ähnlich ist.
Als Alternative zu den durchbohrten Deckeln kannst du auch Korken mit einem abgeschrägten Ende verwenden. Hier kannst Du den Durchfluss variieren, je nachdem wie weit der Korken in der Flasche steckt.
Siebe alle (außer den Torf) Bodenproben durch ein gleich grosses Sieb.
Falls die Tonböden zu grob sind kannst Du sie mit einem Mörser zerkleinern.
Messe die Leitfähigkeit des Wassers, das Du auf die Böden gießt und des Wassers, das die Böden durchflossen hat und notiere das Ergebnis.
Gib solange Wasser auf die Böden bis die im Durchflußwasser gemessene Leitfähigkeit sich nicht mehr von der des zugegebenen Wassers unterscheidet.
Vergleiche die Anzahl der Durchgänge, die für die verschiedenen Böden nötig sind.

 Wo sind die meisten Nährstoffe vorhanden ?

 Jetzt versuchen wir abzuschätzen, wie viele Ionen die verschiedenen Böden adsorbieren können.
Stelle eine 0,5 M NaCl-Lösung (entspricht etwa dem mittleren Salzgehalt des Seewassers) her.
Messe die Leitfähigkeit der Lösung und notiere das Ergebnis.
Gib die Lösung in jeweils 100ml Portionen auf die Bodenproben.
Messe nach dem Durchfluß die Leitfähigkeit und trage den Wert in eine Tabelle ein.
Gib solange von der NaCl-Lösung zu bis die Leitfähigkeit im Durchflußwasser der des Salzwassers entspricht.
Leitfähigkeit von
Sandboden Oberboden Unterboden Torfboden
+100 ml
+100 ml
+100 ml
+100 ml
+100 ml
+100 ml
Summe

Für die Abschätzung benötigst Du eine Messreihe mit verschiedenen NaCl-Konzentrationen.
Stelle vier NaCl-Lösungen mit den Konzentrationen 0,01, 0,05, 0,1 und 0,25 her.
0,05M NaCl 0,1M NaCl 0,2M NaCl 0,4M NaCl 0,5M NaCl
Leitfähigkeit in mS

Messe von jeder Lösung die Leitfähigkeit und notiere das Ergebnis.
Erstelle einen Graphen indem Du die Leitfähigkeit gegen die Konzentration aufträgst.
Um die Konzentration abzuschätzen musst Du die Gesamtleitfähigkeit der adsorbierten Ionen berechnen. Trage in die Tabelle für jeden Durchlauf die Differenzen zwischen der zugegebenen und der abgeflossenen Leitfähigkeit ein. Addiere dann diese Werte für jeden Boden. Suche im Graphen die zu diesem Leitfähigkeitswert gehörende Konzentration. Diese entspricht einer groben Abschätzung der adsorbierten Ionenkonzentration.
Anzahl Durchläufe x Leitfähigkeit von 0.5M NaCl - Leitfähigkeitssumme Sandboden Anzahl Durchläufe x Leitfähigkeit von 0.5M NaCl - Leitfähigkeitssumme Oberboden Anzahl Durchläufe x Leitfähigkeit von 0.5M NaCl - Leitfähigkeitssumme Unterboden Anzahl Durchläufe x Leitfähigkeit von 0.5M NaCl - Leitfähigkeitssumme Torfboden
Leitfähigkeit der adsorbierten Ionen

Vergleiche die Adsorbtionsfähigkeit der Böden.
 

Batch-Methode
Geräte und Materialien
Magnetrührer
500 ml Becherglas
dest. Wasser
Bodenproben
Stativ
Diese Methode ist etwas weniger zeitaufwendig als die vorhergehende.

 Gebe zu 50g einer Bodenprobe 300 ml dest. Wasser und einen Rührfisch.
Stelle den Behälter auf den Magnetrührer und befestige den Leitfähigkeitsmesser mit einem Stativ so, daß er in die Lösung taucht ohne den Rührfisch zu behindern.
Stelle den Magnetrührer an und beobachte die Leitfähigkeitsänderung, wobei du, falls vorhanden, einen y-t-Schreiber verwenden kannst.

 Unterscheiden sich die Maximalwerte und die Geschwindigkeit der Leitfähigkeitsänderung der Bodenproben ?

 Lasse die Lösung einen Tag stehen und messe dann erneut die Leitfähigkeit. Gibt es unterschiede zum Vortag ? Wenn ja, woher stammen diese ?
 

Mehrwertige Ionen von Schwermetallen wirken in grossen Mengen schädlich für die Vegetation und im Trinkwasser nicht erwünscht.
Mit einem einfachen Versuch kannst Du Dir eine Vorstellung davon machen, welche Böden diese Ionen anreichern und somit als Filter dienen.

Versuch 7

Eisenadsorption

Geräte und Materialien
Bodenproben (z.B Sand und Tonboden)
FeCl3x6H2O-Lösung
2 500ml Bechergläser
Pipette
Reagenzgläser
Kaliumthiocyanat (5%)
HCl (20%)
dem. Wasser
Magnetrührer
Magnetfisch
Arbeitsanleitung
Gebe 2g FeCl3x6H2O auf 500ml destilliertes Wasser.
Fülle nach dem Schema in der Tabelle ein 500ml Becherglas mit Boden, FeCl3x6H2O-Lösung und dem. Wasser. Die Zahlen sollen nur als erste Näherung dienen, Du kannst sie später noch je nach Bedarf abändern.
Bodenprobe in g FeCl3*6H2O-Lösung in ml dem. Wasser in ml
Sand 100 50 250
Ton 15 300 -

Stelle von der FeCl3-Lösung , die Du zugibst, eine Referenzlösung her, indem Du 5ml der Lösung und 1ml KSCN-Lösung in ein Reagenzglas gibst. Die Lösung färbt sich blutrot.
Gib nun noch den Magnetfisch in die Lösung und stelle das Ganze auf den Magnetrührer.
Lasse sie Lösung etwa eine Stunde rühren.
Warte bis der Boden abgesetzt hat und gib dann mit der Pipette 5ml der Lösung in ein Reagenzglas.
Gib jetzt noch 1ml KSCN dazu. Vergleiche die Rotfärbung mit der Referenzlösung.
Die adsobierten Eisenionen können wieder in Lösung gebracht werden, indem ein Überschuß an H3O+ zugegeben wird.
Um das zu erreichen gibst Du jetzt 5ml von 20% HCl in das Becherglas und lässt die Lösung noch eine Stunde rühren.
Nach der Stunde gibst Du wieder 5ml Lösung mit 1ml KSCN in ein Reagenzglas und vergleichst die Färbung mit der Referenzlösung.
Stimmt die Farbe noch nicht überein, dann gibst Du noch einmal 5ml HCl zu und wiederholst den ganzen Vorgang.

 Vergleiche die Färbungen für jede Bodenart.

 Warum sind die Mengen Boden für Sand und Ton so unterschiedlich?

 Welchen Einfluß hat der saure Regen auf die Filterwirkung der Böden ?


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